GR Sitzung vom 21.6.2010
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Freie Wähler befürworten die Sanierung des Freibades Malsch
Engagement der Bürgerinnen und Bürger zur Senkung der Betriebskosten notwendig

Horst Sahrbacher

 

Freie Wähler befürworten die Sanierung des Freibades Malsch Engagement der Bürgerinnen und Bürger zur Senkung der Betriebskosten notwendig

Der Gemeinderat befasst sich seit fast zwei Jahren sehr intensiv mit dem Thema "Schwimmen in Malsch." Das Freibad Malsch, das in diesem Sommer geschlossen bleibt, kann künftig nur weiter betrieben werden, wenn eine grundlegende Sanierung erfolgt.

Daneben ist ebenfalls bekannt, dass beim Lehrschwimmbecken an der Hans-Thoma-Schule zumindest mittelfristig ebenfalls mit erheblichen Sanierungsaufwendungen gerechnet werden muss. Da das Lehrschwimmbecken aber besonders auch durch die Wassersport treibenden Vereine z.B. DLRG genutzt wird, die besonders im Bereich der Jugendarbeit tätig sind und vielen Kindern und Jugendlichen Schwimmunterricht erteilen, stand zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Diskussion auch das Thema Ganzjahresbad Malsch als Vorschlag im Raum.

Um hier eine fundierte Entscheidung treffen zu können, hat der Gemeinderat mit Herr Renn einen sachkundigen Planer damit beauftragt, verschiedene Alternativen für die Sanierung des Freibads Malsch aufzuzeigen und dabei auch die Variante eines Ganzjahresbades mit in die Überlegungen einzubeziehen. Bereits bei der Vorlage der ersten Ergebnisse durch Herrn Renn wurde klar, dass ein Ganzjahresbad die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde Malsch sowohl beim Investitionsvolumen als auch bei den Unterhaltungskosten bei weitem übersteigen wird.

Klar wurde bei Vorlage der Ergebnisse aber auch, dass eine Sanierung des Freibades finanziell durch die Gemeinde nur dann darstellbar sein wird, wenn sich die Renovierung auf das beschränkt, was zur Weiterführung des Bades unbedingt erforderlich ist und wenn es gelingt, die Mitbürgerinnen und Mitbürger von Malsch zu mobilisieren, um durch Spenden oder ehrenamtliche Mitarbeit einen Beitrag zur Finanzierung der Investitionskosten zu leisten, besonders aber dann nach Inbetriebnahme des sanierten Freibades zur dauerhaften Senkung der Betriebskosten beizutragen.

Der Gemeinderat hat danach in einem Ideenwettbewerb vier Büros gebeten, ihm Vorschläge zur Sanierung des Freibades Malsch vorzulegen und dafür einen Kostenrahmen von 3 Mio. Euro festgelegt. Gleichzeitig haben wir das Ingenieurbüro Harrer und das Ingenieurbüro Klenert damit beauftragt, für die vier Vorschläge jeweils eine Kalkulation der voraussichtlich entstehenden Investitionskosten vorzulegen.

In einer Veranstaltung am 25. März im Bürgerhaus wurden die vier Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt. Zuvor hatten 3.000 Bürgerinnen und Bürger in einer Unterschriftenaktion die Sanierung und Weiterführung des Freibades Malsch gefordert; außerdem hat sich mittlerweile ein Förderverein gegründet, dessen Ziel es ist, die Sanierung des Freibades aber auch den späteren Betrieb des Freibades finanziell oder durch ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen.

Eine erste Kalkulation der Kosten für die Planungsentwürfe der beiden favorisierten Büros Lehmann und Sacker brachte ein Ergebnis von deutlich mehr als 3 Mio. Euro, die für die Sanierung aufgewendet werden müssten. Deshalb wurde das Büro Harrer und Klenert damit beauftragt, diese beiden Entwürfe noch einmal daraufhin zu untersuchen, durch welche Maßnahmen die Investitionskosten auf 3 Mio. Euro gesenkt werden könnten.

Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt nun vor, die beiden Büros erwarten Kosten von etwas weniger als 3,1 Mio. Euro. Die bisherigen Umkleideräume werden dabei nicht grundlegend saniert, sondern allenfalls verschönert, auch die Gastronomie bleibt wie bisher erhalten. Ein neues Technikgebäude im Bereich der Zufahrt Schützenhaus bringt Kosteneinsparungen und auf der Dachfläche kann eine Absorberanlage angebracht werden, die zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen wird.

Wir haben in einer Sitzung des Technischen Ausschusses die Fakten und Risiken einer Sanierung des Freibades Malsch diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass es sich bei den bisher für die Sanierung genannten Kosten von ca. 3,1 Mio. Euro um eine Kostenschätzung handelt , so dass Abweichungen nach unten und oben im Laufe des weiteren Verfahrens immer noch auftreten können.

Wir Freien Wähler haben die Empfehlung des Technischen Ausschusses, der Sanierung des Freibades im Bestand zuzustimmen, mitgetragen und wir stehen zu unserer bisher gemachten Aussage, dass wir die Sanierung des Freibades Malsch mit einem Investitionsvolumen von ca. 3 Mio. Euro befürworten. Wir haben aber immer daraufhin gewiesen, dass diese Bereitschaft der Gemeinde Malsch zur Sanierung des Freibades auch davon abhängig ist, dass diejenigen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich durch ihre Unterschrift vehement für den Erhalt des Freibades eingesetzt haben nun ihren Worten auch Taten folgen lassen.

Ich habe in der öffentlichen Veranstaltung im Bürgerhaus darauf hingewiesen, dass sowohl durch Spenden ein Beitrag zur Senkung der Investitionskosten geleistet werden kann, dass es aber auch notwendig ist, dass der Förderverein Strukturen schafft, die es künftig möglich machen, die Betriebskosten des Freibades Malsch von zuletzt über 300.000 Euro jährlich deutlich zu senken. Denn nur dadurch wird die Gemeinde in die Lage zu versetzt, die für die Sanierung des Freibades notwendigen Kredite aus diesen Einsparungen zu finanzieren.

Die Gründung des Fördervereins hat uns gezeigt, dass es engagierte Frauen und Männer gibt, die die Gemeinde in diesem Bereich unterstützen wollen. Ihr e Aktivitäten scheiterten bisher nach eigener Aussage zum Teil auch daran, dass die Bürgerinnen und Bürger zunächst die Grundsatzentscheidung des Gemeinderats abwarten wollten, bevor sie durch Spenden oder die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Arbeit ihren Beitrag zum Erhalt des Freibades Malsch leisten. Nach der heutigen Grundsatzentscheidung erwarten wir hier, dass wir durch den Förderverein aber auch durch diejenigen, die mit 3000 Unterschriften die Sanierung dieses Freibades gefordert habe, jetzt sichtbare Taten, die uns helfen diese enorme Investition und die daraus folgenden Betriebskosten zu schultern.

In einer weiteren Veranstaltung am 20. Juli werden der Öffentlichkeit die beiden favorisierten Vorschläge noch einmal vorgestellt; jeder hat dann die Möglichkeit seine Ideen und Anregungen mit einzubringen. Danach wird die Werkplanung beauftragt und Leistungsbeschriebe über die einzelnen Gewerke aufgestellt. Dies macht einen deutlich zuverlässigeren Kostenanschlag möglich, sodass der Gemeinderat daraus erkennen kann, inwieweit die Kostenschätzung ca. 3,1 Mio. Euro realistisch ist. Bevor wir dann die Arbeiten konkret ausschreiben, erwarten wir, dass sowohl durch die Aktivitäten des Fördervereins als auch durch die Aktivitäten der 3000 Befürworter der Freibadsanierung ein sichtbares Ergebnis vorgelegt wird, aus dem wir Gemeinderäte erkennen können, dass es den Befürwortern Ernst ist mit dem Versprechen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und ehrenamtliche Tätigkeit dauerhaft zu erheblichen Senkung der Betriebskosten unseres Freibades beizutragen.

Der Gemeinderat macht mit seiner heutigen Grundsatzentscheidung den Weg frei für eine grundlegende Sanierung des Freibades. Nun müssen die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Malsch, die die Sanierung dieses Freibades befürwortet haben, auch ihren Beitrag sichtbar und dauerhaft leisten, denn nur dann wir die Gemeinde Malsch in der Lage sein, sowohl die Kosten der Sanierung als auch des Unterhalts des Freibades dauerhaft finanziell zu verkraften. Aufgrund der Aktivitäten des Fördervereins bin ich zuversichtlich, dass uns dies gelingt.

Horst Sahrbacher
Fraktionsvorsitzender

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